Bewerbermangel – Häufig selbstverschuldet

Sie können davon ausgehen, dass 1/3 aller in Deutschland Beschäftigten latent auf der Suche nach einer neuen Aufgaben ist. Das Radar ist eingeschaltet.  Dauerhaft. Wer dieses Potential heben will, um freie Stellen wieder schnell zu besetzen, der sollte an Alexa und Siri denken. Als Konsumenten lieben wir Bequemlichkeit, Schnelligkeit und Emotionen. Viel zu häufig bricht die Candidate Journey aufgrund von handwerklichen Fehlern ab. Damit treiben Sie Ihre potentiellen Mitarbeiter in die Arme der Konkurrenz. Schade, oder?

Fehlender Ansprechpartner

Mal ehrlich, rufen Sie gerne in Call-Centern an? Wo Sie von Frau Meyer zu Frau Müller zu Herrn Schmidt verbunden werden, und bei einem Zweianruf wieder von vorne mit der Problemschilderung  beginnen. Ich wette nicht. Beginnen Sie gerne Briefe mit „Sehr geehrte Damen und Herren“? Wohl eher nein. Warum neigen viele Recruiter trotzdem zum Verstecken? Namenlos, keine Durchwahl, etc. Im Arbeitsalltag des Interessenten ergeben sich selten große Zeitfenster für eine ungestörte Informationseinholung.

08/15 Stellenanzeige mit Worthülsen

Marktführer, Konzern, Familienunternehmen, Produktaufzählung. Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, Belastbarkeit und Flexibilität. So gehen Sie garantiert in der Masse unter. Und wieso Belastbarkeit? Stecken Sie Ihre Mitarbeiter in Mikrobüros, wo diese täglich 10 Stunden ausharren sollen?

Karriereseite gut versteckt

70% der Interessenten wollen gerne direkt hinter die Kulissen schauen, also mehr über das Unternehmen, das Arbeitsumfeld und die potentiellen Kollegen in Erfahrung bringen. Dafür bietet sich die Karriereseite an. Diese wird viel zu häufig auf der Homepage exzellent versteckt. Interessenten sind nicht unbedingt auch Schatzsucher. Die wollen nur eines: Schnell finden. Eine Karriereseite muss direkt ins Auge fallen. Oder bauen Sie doch in die Stellenanzeige, die Facebook-Nachricht, den Tweet,… einen Link zu einer Landing-Page ein.

Schnelligkeit/Zusagen

Amazon liefert morgen. Das Internet hat uns verwöhnt/verdorben. Der Bewerber gibt Ihnen maximal 14 Tage Reaktionszeit, bevor er sich enttäuscht fühlt. Gleiches gilt für Zusagen. „Wir melden uns bis Ende der Woche“ ist klar ausgedrückt. Lieben Sie Ihren Partner*in dafür, dass der zugesagte Kinoabend immer wieder verschoben wird?

Keine Resonanz

Was ist die Höchststrafe nach einem Date? Totale Funkstille! Sie erinnern sich? Selbst das Empfinden wie „Du hast Mundgeruch, deine Hobbies sind mir zu langweilig,…“ wird Sie nicht so hart treffen wie dauerhaftes Schweigen. Schweigen bedeutet fehlende Wertschätzung pur. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Bewerber sich zukünftig für Sie, als Arbeitgeber, nochmals interessiert, sinkt gegen null.

Jeden Tag wird die Welt neu verteilt. Das ist Ihre Chance und Ihr Risiko.

Wer nicht automatisch neue Mitarbeiter gewinnt, ist schlicht und einfach als Arbeitgebermarke falsch positioniert.

 

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