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Fachkräftemangel im ländlichen Raum

Junge Fachkräfte zieht es zunehmend in die Städte anstatt in die Provinz. Das ist ein Problem für die Mittelständler im ländlichen Raum. Sie müssen gegensteuern, um potentielle Mitarbeiter aus den Ballungsräumen anzulocken. Laut der Studie „Fachkräfteengpässe in Unternehmen: Regionale Fachkräftesituation und Mobilität“ des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) waren beispielsweise in Bayern 54% von 489 Berufen Engpassberufe. Davon 31% starke Engpassberufe und 38% anhaltende Engpassberufe. D.h. es gabt weniger verfügbare Arbeitnehmer als Stellen. Viele Unternehmen ergreifen daher diverse Maßnahmen, welche den steigenden (regionalen) Fachkräftemangel beenden bzw. wenigstens abmildern sollen.

Wie mittelständische Unternehmen Mitarbeiter aufs Land locken

Zum einen konzentrieren sich die Unternehmen darauf, junge Menschen direkt nach der Schule für eine entsprechende Ausbildung zu begeistern. Zum anderen werden für die Suche von Fachkräften Headhunter eingesetzt. Im Erfolgsfall wird eine Vermittlungsprovision von bis zu drei Monatsgehältern gezahlt. Den Mitarbeitern  werden zusätzliche Sozialleistungen angeboten. Es werden Betriebskindergärten eröffnet, Gesundheitskurse angeboten oder die Physiotherapeuten an den Arbeitsplatz geholt. So wie es die Betriebe im Silicon Valley machen.

Lässt sich so das Problem wirklich lösen?

In ganz Deutschland kommen z.B. auf einen ausgebildeten Klimatechniker laut der IW-Studie rechnerisch vier offene Stellen. Bei Google kommen auf eine offene Stelle 6.000 Bewerber. Gehen Sie ruhig davon aus, dass auf jede offene Stelle noch mehrere Hundert Bewerber kommen würden,  wenn Google von heute auf morgen alle typischen Extra-Sozialleistungen streicht.

Warum?

Weil die Strahlkraft des Unternehmens enorm ist. An jedem Standort der Welt. Google nimmt durch seine Leuchtturm-Positionierung eine Sonderstellung in den Köpfen seiner Konsumenten und der Arbeitnehmer ein. So wie Porsche, Bosch, DM, Roland Berger oder das Hamburger Hotel Atlantik in Deutschland.

Es ist daher zielführend zuerst systematisch an der Positionierung des Unternehmens zu arbeiten. Quasi am Fundament des Unternehmens und nicht an der Inneneinrichtung.

Was der Kandidat möglichst früh im Prozess wissen möchte, ist:

  • Bei wem werde ich arbeiten?
  • Was sind meine genauen Aufgaben?
  • Welche Ziele habe ich zu erreichen?
  • Wie sieht mein Arbeitsplatz aus?
  • Mit wem arbeite ich zusammen?

Wer will schon zum Zweitligisten, der abstiegsgefährdet ist, wenn er Talent für die Champions League hat? Und steigt die Attraktivität für einen nachfolgenden Arbeitgeber oder fällt sie, wenn das Talent heute beim Zweitligisten unterschreibt?

Jeden Tag wird die Welt neu verteilt. Das ist Ihre Chance und Ihr Risiko.

Wer nicht automatisch neue Mitarbeiter gewinnt, ist schlicht und einfach als Arbeitgebermarke falsch positioniert.

Die drei größten Fehler bei der Gründung eines Startup-Unternehmens

Zwei Jahre lang haben die drei Firmengründer an ihrem Produkt getüftelt. Seit Juli sind die Proteinpulver auf dem Markt. Available by Amazon. Die Firmen-Webpage zeigt allein die zwei Produktetiketten und verweist auf die Facebook-Seite. Der letzte Eintrag dort stammt vom 24. August. Man könnte sagen die Firma ist scheintot. Hätte dies verhindert werden können? Vermutlich ja, wären den Jungunternehmern nicht die drei größten Fehler bei der Gründung eines Startup-Unternehmens unterlaufen.

Fehler 1: Keine Fokussierung auf Wunsch-Zielgruppe

Google listet als Suchergebnis für „veganes Eiweißpulver für Sportler“ über 29.000 Einträge auf. Über 100 Produkte sind online und stationär zu kaufen. Da sich nur die wenigsten Menschen mit essenziellen und nicht-essenziellen Aminosäuren und deren biologischen Wertigkeit richtig auskennen, wird i.d.R. nach der Verfügbarkeit, der Seriosität des Herstellers und dem Preis entschieden. Ein Drogeriemarkt wie dm oder ein Fitness-Arzt wie Dr. Strunz (forever young)haben da die Nase um Längen voraus. Schlagen können Sie die Platzhirsche nur, wenn Sie extrem spitz in den Markt gehen. Ihr Ziel: Mit einem einzigartigen Produkt einen hohen Marktanteil in einer Nischen-Zielgruppe erreichen.

Fehler 2: Keine Problem-Dominanz-Analyse

Vom Grundprinzip her werden Eiweißpulver zum Muskelaufbau und zur Gewichtsreduktion eingenommen. Wenn Sie so kommunizieren, landen Sie direkt in der Austausch-Falle. Selbst bei veganen Produkten finden Sie mehr, als Ihnen wahrscheinlich zur Entscheidungsfindung lieb ist. Auch hier gilt: Verfügbarkeit, Seriosität des Herstellers und Preis entscheiden darüber welches Produkt im Einkaufswagen landet. Überlegen Sie. Welche Eigenschaft der Produkte am Markt nerven die Kunden? Geschmack? Einnahmeform? Biologische Wertigkeit? Menge pro Tag? …

Fehler 3: Fehlende Leuchtturm-Positionierung

Nur wenn Sie erkennbar anders sind als Ihre Wettbewerber und in Resonanz mit Ihrer Wunsch-Zielgruppe stehen, generieren Sie die notwendige Handlungsenergie für den Kauf. Kommunizieren Sie unbedingt das Warum Ihrer Gründung! Was ist Ihr Antrieb? Warum hat der Markt Sie verdient? Apple bringt es auf den Punkt: Everything we do we believe in challenging the status quo. We believe in thinking differently. The way we challenge the status quo is by making our products beautiful designed, simple to use and userfriendly. WE JUST HAPPEN TO MAKE GREAT PRODUCTS (vgl. Simon Sinek, the golden circle).

Handeln sie mutig und (!) risikobewusst. Ihre Ersparnisse werden Ihnen höchstwahrscheinlich nicht in den Schoß gefallen sein. Das System der Positionierung führt Sie zielsicher zu einer nachfrageorientierten Lösung.

Positionierung = mehr Lebensqualität ∣ mehr Gewinn

Beach Motel van Cleef – aufregend anders und super erfolgreich!

An was denken Sie bei St. Peter Ording? An den 12 Kilometer langen und bis zu zwei Kilometer breiten Strand? Oder an junge, hippe Strandsegler, Surfer, Kiter? Vielleicht an den Hotelcharme der 80er oder 90er? Eher an betagte Kundschaft? An Uncoolness?

Wie passt das zusammen? Kann sich die Surf-/Segelszene in einer solchen Umgebung überhaupt wohlfühlen? Sie kann!

Aufregend anders und super erfolgreich

Hotelier Jens Sroka hat sehr genau über die Bedürfnisse seiner Wunsch-Zielgruppe (surfende junge Städter) nachgedacht. Und dann mit dem Beach Motel van Cleef geliefert. In einer hart umkämpfen Branche hat er mit  seinem Lifestyle-Motel im Stil der Strandhäuser der US-Ostküste einen Leuchtturm in St. Peter Ording platziert. Er wirkt auf die Zielgruppe wie ein Magnet, ist in Resonanz mit ihr. Hohe Auslastung, Auszeichnungen und hohe Bewertungen auf Buchungsportalen sind das Ergebnis.

Der rote Faden muss erkennbar sein

Motel- und Bäder-Architektur, außenliegende Treppenhäuser, weiße Balkone, Wohnzimmer statt Lobby, das Restaurant eher eine Lounge, kostengünstige „Bulli“-Parkplätze für weniger zahlungswillige Begleiter, Shops mit Surf-Equipment und eine rund um die Uhr geöffnete Bar.

Personal und Gäste gucken nicht schräg, wenn Surfer in Shorts, Shirts, Flipflops und mit Sand an den Füßen durch das Motel schlendern oder ein Bier tanken. Die Community ist unter sich. Sie fühlt sich verstanden und pudelwohl.

Das Ganze auf die Spitze treiben

In Heiligenhafen auf Fehmarn entstand ein Pendant. Die BRETTERBUDE. Die gleiche

Idee (enge Wunsch-Zielgruppe). Nur mit günstigeren Übernachtungspreisen (ab 39 €).

Hier die glasklare Nutzen-Kommunikation gegenüber der Zielgruppe im Original:

Willkommen in der Holzklasse.

Bei uns gibt es alles, was es braucht. Ganz einfach. Unsere Bretterbude ist ein Platz zum Pennen, zum Abladen, zum Hungerstillen. Zum Abhängen nach dem Kiten, zum Runterkommen nach dem Surfen. Zum Freisein und Heimischfühlen.

Konvention? Nein, danke! Wir haben Holz statt Marmor. Butzen statt Suiten. Wir kleckern statt zu klotzen. Die Bretterbude Hotel Heiligenhafen ist kreativ, anders und für alle.

Was für euch zählt? – Raus ans Wasser. Kopf aus. Freiheit genießen.

Was für uns zählt? – Euch eine kreative, günstige Bude für den Rest des Tages bieten!

Können Sie sich jetzt vorstellen wer die Nummer 1 im Kopf der Zielgruppe ist, wer super erfolgreich ist?

Positionierung = mehr Lebensqualität ∣ mehr Gewinn

Metzgerei-Sterben – WIR nicht

Die fetten Jahre sind vorbei. Für Metzger geht’s um die Wurst. Geänderte Essgewohnheiten und die Supermarktkonkurrenz sorgen für ein zunehmendes Metzgerei-Sterben. Eine fränkische Metzgerei in Bad Kissingen stemmt sich mit großem Erfolg dagegen.

Das Zauberwort heißt Positionierung.

Auffallend anders sein als die Wettbewerber. Ein Leuchtturm in rauer See.

Wie?

Für Chef Thomas Faber ist die Qualität das A und O. Das heißt artgerechte Tierhaltung sowie hormon-, gentechnik- und antibiotikafreie Fütterung. Hiesige Rinder werden ortsnah geschlachtet. Die besonders geeigneten Teile reifen im traditionellen „Dry-Aging-Verfahren“ über 4-5 Wochen im Kühlhaus und werden dann in die professionellen Steak-Cuts zugeschnitten. Ausgewähltes US Prime Beef und Kobe-Wagyu ergänzt das Sortiment.

Als zertifizierter Fleischsommelier ist Faber der Professor unter den Experten.

Neue Cuts, also Zerlege- und Zuschnittechniken, werden auf die Wünsche der Steakfans abgestimmt. Egal ob Brisket, Flank, Teres Major oder Denver, der Steak- und Grill-Fan bekommt das perfekte Steak.

Das typisch deutsche Angebot – Filet-, Rump- und Hüftsteak – stammt teilweise aus den fünfziger Jahren. Essgewohnheiten und Kochpassion haben sich seitdem gravierend geändert. Es ist Zeit für das Umparken im Kopf.

Wer unentschlossen ist oder sich nicht an neue Zubereitungsmethoden herantraut, kann sich von den Steak-Experten im angeschlossenen Steak-Haus direkt überzeugen lassen.

Ganz im Sinne der Firmenphilosophie: „Lieber weniger Fleisch, aber dafür bewusst und hochwertig genießen.“

Jeden Tag wird die Welt neu verteilt. Das ist Ihre Chance und Ihr Risiko.

Positionierung = mehr Lebensqualität ∣ mehr Gewinn

PS

Ein weiterer Trendsetter und Umparker ist Kumpel & Keule in Berlin. Der Film dazu ist auf Arte zu finden.